Donnerstag im Gemeindehaus
tobt sich der Gesangverein aus.
Um 20 Uhr geht´s los mit Macht,
schön hört man uff und ach.
Gymnastik-Spiele voernweg,
alles hat Sinn, alles hat Zweck.
Die alten Knochen wern gedehnt,
der eine oder andere gähnt.
Es knacken Wirbel, rutschen Hosen,
bei den Kleinen un den Großen.
Es gibt kei Ruh für alt und jung,
nur so bekommt Ihr richtig Schwung.
Das linke Ohr ans rechte Bein,
wer nicht mehr kann, der lässt es sein.
Abklopfen vom Fuß bis oben,
sämtliche Bänder wer´n gezogen.
Arme hoch und Kopf nach untern,
es jammern sogar die Gesunden.
Das Hemd rutscht auch schon wieder raus,
hoffentlich is des bald aus.
Jetzt kommt auch die Stimme dran
und jeder zeigt was er kann.
Die Tonleiter geht es hoch und runter,
so langsam werden alle munter.
Als Töne hört man "iiiiiiiiihh" "und uuuuuu",
jemand macht die Fenster zu.
Es hofet jeder allgemein,
der Mann vom Tierschutzverein sitzt daheim.
Nur noch ein "pffff" und noch ein "ei-iii";
dann ist auch dieser Kram vorbei.
Nur einer freut sich wehemannt,
macht alles vor, der Dirigent.
So Kanon noch, ganz frei gesungen,
der hat doch schon mal gut geklungen.
So Männer gut, Ihr könnt Euch setzen,
die ersten fangen an zu schwätzen.
Der erste Tenor fängt heut mal an,
auf all den Stühlen sitzt ein Mann.
Der Dirigent wird leichenblaß,
er sagt "Ihr Leut was soll denn das".
In letzter Zeit, das muß ich sagen,
tut er sich mehr so oft beklagen,
Er sieht acht Sänger auf den Sitzen,
wo früher einer war am Schwitzen.
Die hächsten Töne ham sie druff,
die meisten kommen bis e nuff.
Sie müssen nur zur Probe kommen,
dann wird die Klippe schon genommen.
Dann kommt der 2.Tenor dran,
das sieht sich schon viel besser an.
Zehn, zwölf Mann hat diese Rotte,
2.Tenor ne besondere Sorte.
Der Dirigent hier kritisch schaut,
nur wer´s kann singt richtig laut.
Er gibt ein Zeichen, das heißt halt,
Männer nicht mit so viel Gewalt.
Nicht so durch die Nase singen,
der Ton muß hinten - unten - klingen.
Als nächstes kommt der 1.Baß,
den anderen den Pfeift er was,
denn geht das Lied mit "Ahaa" los,
geht es meistens in die Hos.
Die Kollegen wissen schon,
es wird gepaukt jetzt dieser Ton.
Neun bis zwölf mal fangen sie dann an
bis es auch der Letzte kann.
Und dann klappt es unumwunde,
dafür ist die Übungsstunde.
Der zweite Basß hat sich verstärkt,
was man beim Singen deutlich merkt.
Sie sitzen da in 2er Reihen,
hinten die Alten, vorne die Neue.
Die tiefen Töne tun sie bringe,
mein lieber Mann, die können singe.
Die tiefen Töne mir jemand sacht,
wird im Analbereich gemacht.
Net was ihr denkt, ich mach die Wett,
der Ton riecht, schmeckt und brennt auch net.
Um neuen Uhr dann der Vorstandsbericht,
hier singen wir und da nicht.
Zum Liederabend geht´s mim Buß,
Grüße von Gesinius.
Der und der im Krankenhaus,
nächste Singstunde die fällt aus,
guckt uff die Geburtstagsliste,
nein der liegt schon in der Kiste.
Der gute Anzug mit Fliege und Weste,
der Schlips dazu nur net vergesse.
und auch die Hos´fragt einer dann,
da wirste blöd oh Mann, oh Mann.
Diskusionen sind zu vermeiden,
Vorstand noch mal länger bleiben.
Der 2.Teil wird absolviert,
der Dirigent dirigiert.
Singen mal im stehen, mal sitzen,
da kommt man schon mal leicht ins Schwitzen.
Singen macht halt großen Spaß,
singen dies, singen das,
singen hoch, ein letztes "Summm"
und schon ist die Singstund´ rum.
Ein Geburtstagsständchen auch,
weil das ist halt der Brauch.
Alle sagen gute Nacht,
es hat wieder Spaß gemacht.
Dann Geht es heim, ab in die Nacht,
doch nicht für alle wie gesacht.
Der Vorstand muß mal wieder bleiben,
andere tun sich im Glasbierhaus die Zeit vertreiben.
Allerdings - immer am Monatsende,
gibt´s im Ablauf eine Wende.
Alles bleibt dann im Gemeindehaus,
weil irgendjemand gibt was aus.
Hier sitzen dann die Sangesbrüder
und singen noch paar alte Lieder.
Ne tolle Sache auf jeden Fall,
man öernt das Lied "Vodka iss all".
Ja Vodka macht die Sache chlimmer,
einer sagt des mache me jetztimmer.
Es scheint auch mal die Säufersonne,
bei manchen sind die Absätz vorne.
Das Gute ist an dieser Sache,
das wolle wir jetzt öfters mache.
Der Dirigent hat gut geschafft,
es hat wieder Spaß gemacht.
Alle gehen froh nach Haus,
denn die Singstunde die iss aus.
Jetzt warten alle eine Woche lang,
dann fängt der Spaß von vorne an.
Natürlich nimmt mann sich was vor,
15 Mann im ersen Tenor.
In der Singstund´ 35 Sänger,
zwischen den Stühlen wird´s dann enger.
Gute Stimme, langes Leben,
ab und zu mal einen heben.
Den Dirigenten zu behalten.
Das Vereinskonto gut zu verwalten.
In jede Singstunde gehen.
Die aus Ommen wiedersehen.
Sich selbst nicht so wichtig nehmen,
dem Nebenmann ein Bombom geben.
Die Sängerfrauen mehr zu loben,
(na was iss - jetzt könnt Ihr toben.)
Singen noch viele Jahre lang,
solang wie halt jeder kann.
Grillen an der "Dicken Hecke",
mim Fahrrad nach Holland trekke.
Gassemäärt und Weihnachtsmarkt,
abzuhalten das ist hart.
Weihnachtskonzert vorbereiten,
sich vertragen und nicht zu streiten.
Am Liederabend lang zu bleiben
und sich dort die Zeit vertreiben.
Mal wieder nach den Kranken fragen,
auch die Notenbox mal tragen.
Viele neue Lieder lernen,
was - das steht noch in den Sternen.
Den Fußkranken die aufhalten,
die Notenblätter nicht zu falten.
Die Jungen sehr willkommen heißen,
ab und mal in ´nen Apfel beißen.
Alles das hat dieser Chor,
in der nächsten Zeit so vor.
Dazu viel Glück und gut Gelingen,
Euch viel Spaß und - Sinen, Singen, Singen.
Edu Höhl, Dezember 2014