GEDERN (en). Das Wetter verströmte zwar keine weihnachtliche Atmosphäre, war aber für die vielen Besucher des Gederner Nickelches-Määrts recht angenehm. So ließ es sich ohne Schirm und dicke Schals angenehm zwischen den vielen Buden und Ständen im malerischen Ambiente des Schlosshofes flanieren. Marktmeister Ilja Schmidt und seine Mitstreiter hatten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um den vielen Besuchern des Weihnachtsmarktes in Gedern ein paar schöne Stunden zu bereiten. Fast 50 Standbetreiber hatten sich in die Liste eingetragen, um zwei Tage lang ihre meist weihnachtlichen Artikel an den Mann oder die Frau zu bringen oder die Besucher mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Nicht nur das Areal im Schlosshof wurde dazu benötigt, sondern auch der Wappensaal war bis auf den letzten Quadratmeter für ein breit gefächertes Angebot in Beschlag genommen.
Besonderes Augenmerk legten die Besucher auf ein Modell der Steinberger Weidenkirche, das bereits beim Umzug anlässlich des Stadtjubiläums zu bewundern war.
In der alten Schmiede, einem Nebengebäude des Schlosses, mussten Groß und Klein manchmal Schlange stehen, um auf Esel, Kälbchen und Schafe der "Lebenden Krippe" einen Blick werfen zu können. Noch etwas weiter weg vom Marktgeschehen, aber deshalb nicht weniger frequentiert, führte in der alten Turnhalle die Elterntheatergruppe der Ober-Seemer Kindertagesstätte "Wichteltal" mehrmals das Märchen von den "Bremer Stadtmusikanten" auf und erntete dafür stürmischen Beifall.
Vor allem um das Kinderprogramm hatten sich die Organisatoren bemüht. Dies fing an beim Karussellfahren und Ponyreiten im Schlosshof, ging über Weihnachtslesungen im Gewölbekeller des Wappensaales und fand seinen Höhepunkt bei der Ankunft des Nikolauses. Dieser fuhr nicht nur stilecht mit einer großen Kutsche im Schlosshof vor, sondern hatte auch jede Menge Geschenke mitgebracht, die er den staunenden Kindern überreichte.
Die vielfältige Angebotspalette der Marktbeschicker umfasste Dekorationsartikel für das festliche Heim, Floristisches sowie kunsthandwerkliche Arbeiten aller Art und Typisches zur Adventszeit. Auch das kulinarische Angebot an Speisen und Getränken war unglaublich vielfältig und international. Dafür sorgten zahlreiche Standbeschicker, die sich überwiegend aus den Gederner Vereinen und Verbänden zusammensetzten.
Wem der Trubel auf dem Marktgelände zu groß war, konnte sich das kulturhistorische Museum im Torbogenhaus einmal in Ruhe anschauen und in den drei Themenräumen verweilen.
Musikalische Unterhaltung hatte zur Eröffnung der Kinder- und Jugendchor aus Burkhards geboten, ein Drehorgelspieler ließ seine Melodien auf dem ganzen Schlosshof erklingen, der Posaunenchor aus Gedern bot unter der Leitung von Horst Kissel einen bunten Querschnitt seines Könnens und die Gederner Kirchturmbläser-Gruppe hatte auch wieder ihre beliebten Auftritte. Alles in allem konnten die Standbetreiber, die verantwortlichen Organisatoren der Stadt Gedern und auch die vielen Besucher mit dem Ergebnis dieses 28. Nickelches-Määrtes recht zufrieden sein.
Quelle: Kreis-Anzeiger, 05.12.2006