Festumzug 1225 Jahre Gedern, 650 Jahre Stadtrechte

Imposanter Abschluss der Festwochen

Großgemeinde Gedern präsentierte sich mit einem prächtigen Jubiläumsumzug über 5000 Zuschauern

GEDERN (wk). Es war eine imposante Kulisse, die am Sonntag in Gedern den Festzug erwartete. Über 5 000 Besucher aus der Region säumten die Straßen. Sie waren gespannt darauf, was sich die Gederner Vereine und Institutionen hatten einfallen lassen, um mit dem Umzug den Glanzpunkt der Feierlichkeiten anlässlich des Stadtjubiläums zu setzen. Im Zug dabei waren die Schirmherren des Festes, Philipp Konstantin Prinz zu Stolberg-Wernigerode nebst Ehefrau Leonille sowie Landrat Rolf Gnadl mit Gattin.

Als der Spielmanns- und Fanfarenzug Rückers sich als letzte Zugnummer dargestellt hatte, stand das einhellige Urteil der Zuschauer fest: Attribute von "fantastisch" über "super" bis hin zu "einzigartig" waren als Resonanz über das zuvor Dargebotene keine Seltenheit. Knapp zwei Stunden beherrschte die Straßen der Kernstadt ein farbenprächtiges Spiel, gepaart mit Musik und Tanz der verschiedenen Vereine. Auch wenn Zug-Kommentator Bernd Vonalt Hellaurufe verboten hatte, die Abschlussveranstaltung hatte etwas von Karneval mit historischem Charakter. Schon die ersten Abteilungen, darunter die Freiwillige Feuerwehr aus Gedern mit ihrer Jugendabteilung, fanden den Beifall des Publikums. Mit historischen Spritzen stellten sie das Löschwesen vor über 100 Jahren dar. Ebenso hatten sich Mitglieder des Kultur- und Gschichtskreises in historische Gewänder gekleidet. Kostproben von edlem hochprozentigen Getränk erwartete die Gäste am Straßenrand, als der Obst- und Gartenbauverein sich den Weg durch das Spalier der Menschen bahnte. Auch zahlreiche andere Vereine oder Gruppen von verschiedenen Unternehmen hatten die eine oder andere Köstlichkeit an Getränken und Speisen für die Zuschauer am Rande dabei.
Die moderne Zeit repräsentierten der Motorsportclub Gedern, dessen Mitglieder es sich nicht nehmen ließen, ihre Fahrkünste im Gokart darzustellen. Schwerstarbeit leistete im Anschluss die Segelfliegergruppe. Ihre Mitglieder schoben ein komplett montiertes Flugzeug durch die Straßen, um auf ihren Sport hinzuweisen. Doch es waren noch mehr Gruppen aus der Großgemeinde dabei. So stellten sich mit Fußgruppen oder Motivwagen der Imkerverein, die Frauen vom Lande aus Gedern, der Landfrauenverein aus Ober-Seemen, der Hegering Gedern, die Grundschulen der Großgemeinde und deren Fördervereine, die Kindergärten, verschiedene Sportvereine, die politisch Verantwortlichen oder die Musik- und Gesangvereine in farbenprächtigen, meist historischen Kostümen dar.

Rund 1 300 Zugteilnehmer präsentierten sich in 59 Einzelabteilungen dem Publikum. Die weiteste Anreise hatten die Oberhaiser Krokoguggler aus Oberhausen in Baden. Seit einigen Jahren mit dem Gederner Carneval Verein befreundet, hatten sie bereits vor dem Umzug auf der Straße die Zuschauer mit ihrem musikalischen Spiel unterhalten. Ein Spiel, das sie nach dem Umzug im Festzelt fortsetzten. Dort präsentierten sich noch einmal alle am Zug teilnehmenden Musikabteilungen den rund 2 000 Gästen. "Ich kann nur sagen, es war fantastisch", so das kurze Resümee von Hans-Joachim Flach. Dem Cheforganisator des Festes und seinem Team war zu diesem Zeitpunkt die Erleichterung anzumerken, dass auch der Schlussakkord der Festivitäten zu einem Glanzpunkt wurde.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 12.09.2006