Zeitungsartickel

Kristallklare Klänge und effektvolle Kompositionen

Männergesangverein Liederkranz Gedern lädt zu kochkarätigem Weihnachtskonzert ein

(em). Das Konzert "ihres" Gesangvereins lassen sich die Gederner nicht entgehen. Dazu noch viele Besucher aus der Region - und so blickte der Vorsitzende des Männergesangvereins Liederkranz Gedern 1842, Hermann Henkel, bei seiner Begrüßung zufrieden auf ein gut gefülltes Schiff und dicht besetzte Emporen der evangelischen Kirche.

Neben dem Gastgeberverein wirkte der Frauenchor "Da Capo" aus Nieder-Weisel unter der Leitung von Jochen Stankewitz mit. Teils wurden die Chorsätze von Irina Ullmann (Klavier) begleitet. Die Orgel spielte Sascha Heberling, für Arien und Solo-Partien hatte man den Bariton Peter Schüler gewonnen. Jürgen Vogt (Bass-Klarinette), viel beschäftigter Musikpädagoge des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums Büdingen, hatte sich doch die Zeit genommen, mit den Jugendlichen Marie Lusky (Horn) und Annika Schima (Flöte) als Bläserensemble "Triosonett" aufzutreten. Die Gesamtleitung hatte Liederkranz-Dirigent Hartmut Fillsack inne.

Schon vor der Begrüßung Henkels standen zwei musikalische Programmpunkte. In einer reich verzierten Paraphrase gestaltete Heberling die Händelsche Vertonung von "Tochter Zion" aus. Ein verhaltenes meditatives Gegengewicht bildete Lorenz Maierhofers Chorsatz "Hör in den Klang der Stille", gesungen vom Liederkranz. Bewusst hatten die Sänger und ihr Dirigent Kontrastreiches gewählt: dem besinnlichen vierstimmigen Satz "Weihnachtszauber" von Christian Siegler folgte mit René Kollos "Weihnachtsfriede" eine populäre Komposition. Dazwischen ein kleines musikalisches Lehrstück über nationale Vorlieben. "Deck the hall with holly" kam freudig und temperamentvoll, während die beiden auf Deutsch gesungenen Verse dieses Liedes deutlich gesetzter und inniger waren. "Das waren kristallklare Klänge", meinte ein Zuhörer begeistert nach den beiden Vorträgen von "Triosonett". Die ungewöhnliche instrumentale Besetzung und der überraschend stimmiger Zusammenklang prägten das Spiel: zunächst den Allegrosatz, später das Menuett des Trios Nr.1 F-Dur in spät-barockem Stil von Jacques Wiederkehr.

Die "Da Capo"-Sängerinnen erfreuten die Zuhörer mit einem strahlend-harmonischen Chorklang und hatten reizvolle Kompositionen mitgebracht. "Hell, freudig - typischer Taizé-Klang", kommentierte ein Zuhörer im Nachgespräch den Chorsatz "Komm, Heiliger Geist". In lyrischer Melodik war John Rutters "All things bright and beautiful" zu hören, ebenso suggestiv, aber gedämpfter, in fast schmerzlichem Moll "Maria durch ein Dornwald ging". Die Motette "Das Wort ward Fleisch" von Richard Rudolf Klein und das traditionelle Weihnachtslied "Herbei, o ihr Gläubigen" in einem zeitgenössischen Satz folgten.

Leuchtende Klarheit "So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet" - von der Orgel begleitet, überraschte Peter Schüler bei der Konzertarie aus Felix Mendelssohn-Bartholdys "Elias" mit einer kräftigen, tragenden Baritonstimme, die die ruhige Zuversicht dieser Verheißung gut zu gestalten vermochte. Sehr melodiös ließen die "Da Capo"-Sängerinnen das "Ave Maria" von David Hamilton hören, dem die Choralkantate "Nun singet und seid froh" von Lothar Graap folgte. Die kurzen Kommentare von Jochen Stankewitz ließen die Charakteristika der Kompositionen deutlicher werden. So war nach dem lebhaften Spiritual "O clap your hands" von Julie Knowles eine ungewöhnliche Variation von "Nun ruhen alle Wälder" zu hören: Vor der summenden Klangfläche des Chores hoben sich die drei Stimmen von Petra Hesse, Magdalena Schuh und Elke Koch in leuchtender Klarheit ab.

Einen reizvollen Block populärer weihnachtlicher Titel ließen die Liederkranz-Sänger folgen: das schwungvolle "Fröhliche Weihnacht", die verhaltene Eichendorff-Vertonung "Markt und Straßen stehn verlassen", das Stimmungsbild "Weihnachten im Waldkirchlein" und "Immer, wenn es Weihnacht wird".

"Großer Herr und starker König" - eigentlich als Bass-Arie gedacht, brachte Schülers Bariton doch den majestätischen Charakter dieses Abschnitts aus dem Bachschen "Weihnachtsoratorium" überzeugend zur Geltung. Mit einem ganz besonderen Beispiel der weihnachtlichen Friedensbotschaft, effektvoll komponiert und im Wechsel zwischen Chor und Bariton-Solo, begeisterte der Liederkranz abschließend die Zuhörer. Der Satz von Stephen Adams und Fritz Ihlau beschwört Jerusalem als irdisches Paradies herauf - in einer Friedensvision. Da blieben nur noch eine Orgelfantasie über "Vom Himmel hoch" von Fauxlapin, die Dankesworte Hermann Henkels und der lange, begeisterte Beifall des Publikums.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 23.12.2009

 

 


Konzertproben starteten bei sommerlicher Hitze

Liederkranz präsentiert stimmungsvolles Repertoire

(ahe). Auf ein anspruchsvolles Klangerlebnis mit hochkarätiger Besetzung können sich jetzt Liebhaber stilvollen Chorgesangs freuen: Der Männergesangverein Liederkranz 1842 Gedern lädt für kommenden Sonntag, 20. Dezember, Weihnachtskonzert in die evangelische Kirche Gedern ein und verspricht mit ausgewählter Chorliteratur in überwiegend deutscher aber auch lateinischer und englischer Sprache stimmungsvolle Stunden. Konzertbeginn ist um 19 Uhr. Einlass ist ab 18.30 Uhr.

Traditionell veranstalten die Männersänger im zweijährigen Rhythmus im Advent ein Liederkranz-Weihnachtskonzert. Mit den Probenarbeiten ausschließlich für dieses winterliche Event hätte der 39-Mann-Chor bereits nach der Sommerpause begonnen und unter der Leitung seines Dirigenten Hartmut Fillsack bei zu der Zeit hohen Temperaturen Weihnachtslieder einstudiert, blickt Vorsitzender Hermann Henkel, der seit 20 Jahren im Chor singt, mit einem Schmunzeln zurück.

Als intensiv bezeichnet sein Stellvertreter Klaus Hain das Probenwochenende Ende Oktober im Gasthaus "Zur Birke" in Burkhards. "Hier konnten wir uns auf das anstehende Weihnachtskonzert vorbereiten und ohne jegliche Ablenkung an letzten Feinheiten schleifen", erläutert Hain.

Das anspruchsvolle Programm mit vorweihnachtlichen Weisen hat Hartmut Fillsack zusammengestellt. Die Chorsätze haben es wahrhaftig in sich und verlangen den Sängern einiges an Konzentration und Leistung ab. So etwa spannt Fillsack mit seinem Liederkranz-Chor einen emotionalen Bogen von "Weihnachtsfriede" über "Hör in den Klang der Stille" bis hin zum Stück "Jerusalem", das den krönenden Abschluss des rund zweistündigen Konzertabends bildet.

Den Reigen aus Gesang und Musik gestalten neben dem Gastgeberchor Liederkranz Gedern weit über die Hessengrenzen hinaus bekannte Koryphäen. Auftreten werden der Frauenchor "Da Capo" aus Nieder-Weisel (Leitung: Jochen Stankewitz) und das Bläser-Ensemble "Triosonett" mit Maria Lusky, Annika Schima und Jürgen Vogt. Desweiteren wirken Irina Ullmann (Klavier), Sascha André Heberling (Orgel) und der international bekannte Bariton Peter Schüler sowie einige Überraschungsgäste mit. Die Gesamtleitung obliegt Hartmut Fillsack.

Eintrittskarten zum Preis von zehn Euro gibt es im Vorverkauf bei allen Sängern des Liederkranz Gedern und in der Bäckerei Herrnmühle in der Gederner Filiale in der Lauterbacher Straße sowie im Direktverkauf an der Abendkasse.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 18.12.2009