Zeitungsartikel

Gelungener Mix aus Gewerbe, Unterhaltung und Kulinarischem

Besucherstrom bei traditionellem Gederner Gassemäärt - Attraktionen auch für die Kinder

GEDERN (ahe). In eine Flaniermeile verwandelten sich am Sonntag Gederns Straßen und Plätze: Bereits zur Eröffnung des größten Open-Air-Volksfestes der Kernstadt strömten hunderte Gäste Richtung Innenstadt, um sich die Attraktionen des 32. Gassemäärts nicht entgehen zu lassen. Nach dem Gottesdienst in der evangelischen Kirche fand die Määrt-Eröffnung durch Gewerbegemeinschaftsvorsitzende Barbara Gundlach erstmals vor neuer Kulisse - nämlich gegenüber dem Gotteshaus - statt. Von der Aktionsbühne aus hieß Gundlach unter den vielen Gästen auch Persönlichkeiten aus Politik und Institutionen willkommen und begrüßte insbesondere die SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Hauer, den CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Dietz, Landrat Joachim Arnold, Stadtverordnetenvorsteher Kurt Heusohn, Ortsvorsteher Ernst Joachim Zschunke, den Rektor der Gesamtschule Gedern, Walter Scheibner, sowie Vertreter der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen und Abordnungen aus Vereinen und der Geschäftswelt. "Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, einen gesunden Mix aus Unterhaltung, Kulinarischem, Gewerbe und Kinderbelustigung anzubieten", garantierte Gundlach den Besuchern. Sie nahm ihre Begrüßungsansprache aufgrund der geballten Politiker-Präsenz auch zum Anlass, einen Appell an die Herren und Damen zu richten. "Lassen Sie es nicht zu, dass die kleinen Orte und Städtchen in der tiefen Provinz aussterben, sondern setzen Sie sich mit den Menschen aus diesen Regionen zusammen und planen und überlegen Sie mit ihnen vor Ort", forderte sie auf. Auch das Thema Gederner See sprach Gundlach an. "Die Gewerbetreibenden haben den Rückgang der Besucher in den Kassen gewaltig gespürt. Ich kann nicht nachvollziehen, dass der See im Frühjahr bis etwa zu einem Drittel abgelassen werden konnte und keiner unternimmt etwas dagegen. Vögel sind weggezogen, tote Muscheln und Krebse sind am ausgetrockneten Ufer zu finden. Wo bleibt hier der Naturschutz? Außerdem ist die Bevölkerung erbost darüber, wie der See-Eigentümer das Seegelände verwahrlosen lässt. Aus dem einst idyllischen Gederner See ist mittlerweile eine Kloake geworden", prangerte sie die Missstände an. Mit Blick auf die Politiker forderte Gundlach: "Zeigen Sie uns nach der Wahl, dass Sie uns nicht vergessen haben." Sie beschloss den kritischen Part ihrer Rede und lud die Anwesenden ein, mit ihr gemeinsam auf den 32. Gassemäärt mit einem Gläschen Sekt anzustoßen. Zuvor versprach die am Määrt-Vorabend gekrönte Miss Vulkania Lisa Marie Oechler: "Ich werde mir die größte Mühe geben, die Stadt Gedern zu vertreten. Ich danke all denen, die mich in dieses Amt gewählt haben", strahlte die 17-Jährige.
Als sich im Anschluss der Eröffnungszeremonie die Määrt-Macher mit Miss Vulkania und der Politprominenz auf einen Marktrundgang aufmachten, rollte der Liederkranz-Beulches-Express in rasantem Tempo über den Asphalt, um dem Beulches-Ausgabe-Team aus Hildegard Günther, Jo Stegemann, Reino Seipel und Gerda Henkel Nachschub zu bringen, brutzelten vielerorts Würstchen und Steaks auf den Grillrosten, wurden Riesenlaiber Gouda portioniert, schenkte Conny Malter Hochprozentiges in die smaragdgrünen Gassemäärt-Bembelchen aus und trudelten allmählich Musik- und Tanzgruppen auf dem Festgelände ein. Das Nachmittagsprogramm hatte einiges zu bieten. Auf der Aktionsbühne gaben sich die Tanzmäuse und die Tanzkids vom Tanzclub Schwarz-Gelb Nidda ein Stelldichein, ließen die Thunderboots aus Volkartshain mit Linedancedarbietungen die Bretter beben, eroberten die Knirpse des Kindergartens Ameisenhügel Wenings die Zuschauerherzen, begeisterte Nathalie Heinz aus Burkhards mit ihrer lupenreinen Stimme und spielte Jörg Trost aus Gedern auf dem Akkordeon. Thailändische Tänze wurden aufgeführt, bevor die Gederner Nachwuchsband Main Entry die Zwerchfelle der Gäste auf eine Zerreißprobe stellte. Die Geschäftsleute hatten ihre Ladentüren geöffnet, Autohäuser präsentierten neueste Modelle, Handwerksbetriebe stellten sich vor, kleine und große Hobbytrödler machten Krimskram zu Geld, beim Liederkranz spielte das Duo Andy und Sven auf, bei den Alemannia-Fußballern floss Schwarzbier, die Feuerwehr machte mit Kletterturm und Schauübung auf sich aufmerksam, für die Kleinsten drehte sich ein Karussell und lockten Rollenrutschbahn, Hüpfburg und Schminkaktion, und im Herrnweg gab die Gederner Bigband ein Platzkonzert. Ausklang des Marktes war traditionell in Michels Biergarten, wo Eike und Roland mit toller Musik unterhielten.
Verantwortlich für die Organisation des 32. Gassemäärts waren federführend Gewerbegemeinschaftsvorsitzende Barbara Gundlach und Marktmeister Ilja Schmidt.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 18.08.2009