Zeitungsartikel

Liederkranz lässt göttliche Sprache der Musik erklingen

Der Männergesangverein Liederkranz Gedern begeisterte die Zuhörer unter der Leitung von Hartmut Fillsack.

(ahe). Der geschmückte Altarraum der evangelischen Kirche bildete die optimale Kulisse für das Weihnachtskonzert, zu dem der Männergesangverein Liederkranz Gedern am vierten Advent eingeladen hatte. Liebhaber von Chorgesang und Instrumentalmusik ließen sich nicht lange bitten, sodass Hunderte Besucher die Kirchenbänke füllten. „Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Abend. Lassen Sie sich von Gesang, Solodarbietungen, instrumentaler Musik und Gedichtvorträgen auf das Weihnachtsfest einstimmen“, wünschte Vorsitzender Achim Jäger dem Publikum und gab die Bühne frei für die 60 Akteure.

Von der Empore aus eröffnete das Quartett „Sound of Trumpets“ mit Musikstudenten aus Frankfurt unter der Leitung von Thomas Reutzel den stimmungsvollen Programmreigen mit dem Stück „Morning Hymn and Quatricinium“, bevor der Gastgeberchor unter der Leitung von Hartmut Fillsack das Publikum mit dem Werk „Panis angelicus“ aus der „Messe Solenello“ willkommen hieß.

Beeindruckt waren die Zuhörer von der Feinfühligkeit der 30 Sänger, die die Stimme der Sopranistin Gisela Zellmann aus Linsengericht mit Hintergrund-Gesang dezent umrahmten. Mit anspruchsvoller Literatur wie „Veni Jesu“, geistlichem Liedgut wie „Maria durch ein Dornwald ging“ und adventlichen Liedern wie „Immer wenn es Weihnacht wird“ stellte der Männergesangverein dann einmal mehr seine Vielfalt unter Beweis.

Unter dem Taktstock von Hartmut Fillsack wirkten die 30 Männerstimmen zunächst zart-zerbrechlich und leise-hauchend, um dann triumphierend und voller Kraft und Ausdrucksstärke im Kirchenschiff zu einer wunderbaren Einheit zu verschmelzen. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem meisterlichem Können sang sich der Liederkranz in die Herzen des Publikums, das die Vorträge mit stiller Bewunderung und großer Begeisterung verfolgte und die Leistung mit viel Beifall honorierte.

Das Cello-Ensemble „Die Baßgeiger“ von der Musik- und Kunstschule Büdingen bot unter der Leitung von Simon Ullrich wahren Hörgenuss. Das Sextett entlockte den Saiten seiner Streichinstrumente unter anderem beim „Concerto für sechs Violoncelli“ von Michel Corette sowie bei Advents- und Weihnachtsstücken wohlklingende Melodien.

Hoch konzentriert und präzise trugen die sieben Frauen und vier Männer des Vokalensembles „Junge Vocalisten“ aus Alsfeld anspruchsvolle Literatur vor. Unter der Leitung von Sabine Spahn brachte der Kleine Kammerchor unter anderem das schwierige Stück „Kyrie“, das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Jul, jul, stralande jul“ zu Gehör. Anmutig und trotzdem stark klang die lupenreine Sopranstimme von Gisela Zellmann aus Linsengericht. In Perfektion wurde die Solistin von Pianistin Irina Ullmann aus Lorbach begleitet.

Zum Ausklang gab Pfarrer Kurt Johann den Besuchern „Worte der Besinnung“ mit auf den Weg. „Weihnachten ist ins Gerede gekommen, denn immer mehr wird das kirchliche Fest verkonsumiert. Aber Weihnachten ist das Fest der Christenheit und nicht das Fest der Discount-Märkte“, unterstrich er. Umso mehr freue es ihn, dass der Männergesangverein traditionell zum Weihnachtskonzert einlade, um in der Kirche die „göttliche Sprache der Musik“ erklingen zu lassen und so auf den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes einzustimmen.

Mit dem imposanten „Markt und Straßen stehn verlassen“ verabschiedeten sich die Liederkranz-Sänger von ihrem Publikum, das sich mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen für das unvergessliche Konzerterlebnis bei allen 60 Mitwirkenden bedankte.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 20.12.2011